„Wenn es Flutwein gibt,
kann es auch Flutbier geben“
Getränke Michel lässt 75.000 Flaschen Bier brauen, der Erlös geht an
betroffene Gastwirte.
Michael Juchem ist Chef der Getränke Michel GmbH aus Heimersheim. Auch ihn verschonten die Wassermassen während der Flutnacht im Ahrtal nicht. Sein Getränkehandel wurde komplett verwüstet, außerdem schwemmte die Flut sämtliche leere Getränkekisten weg und damit mehrere hunderttausend Euro an Pfand. Doch weil er seinerseits so viel Hilfe beim Aufbau erhielt und nachdem die Idee des Flutweins gut anlief, überlegte Juchem, ob er nicht auch eine größere Aktion für den Wiederaufbau starten könne. Gemeinsam mit Partnern und einem freiwilligen Helfer, Leonhard Böß, entwickelte er in kurzer Zeit die Idee Bier zu brauen, unter dem Motto: „Trinken für den Wiederaufbau“. 75.000 Flaschen hat der Unternehmer in einer Koblenzer Brauerei brauen lassen, und unterstützt hiermit betroffene Gastronomiebetriebe. Pro verkaufter Kiste gehen 4 Euro an Gastwirte. Die Aktion ist für einen längeren Zeitraum angedacht und soll mindestens drei Jahre lang laufen, auf jeden Fall so lange, wie der Wiederaufbau dauert. Der Verkauf startete im Mai. Bereits an Weihnachten hatte Juchem 400 Flaschen Flut-Secco abfüllen lassen, auch hiervon wird pro verkaufter Flasche ein Euro gespendet. Die Idee des Flutbiers war für Michael Juchem auch eine Möglichkeit die eigene Existenz zu retten und seine Mitarbeiter zu finanzieren. Denn nach der Soforthilfe stoppten die Zahlungen, der Schaden seines Getränkehandels beziffert sich aber auf über eine Millionen Euro. Die Aktion bietet dem Unternehmer und seinem Personal neue Perspektiven.
Das Flutbier ist derzeit bei 15 Händlern
im Umkreis von 50 km um Sinzig
oder im Onlineshop „Local Trade“
(https://localtrade.de) erhältlich.